Ich kann gut verstehen, wenn du dich unsicher fühlst, wie du mit deinem Hund bestmöglich trainieren kannst und wie du dein Zusammenleben mit ihm optimal gestalten sollst. Immerhin ist das Internet und auch das TV voll mit dem Thema rund um die Hundeerziehung. Der schnelle Tipp vom Nachbarn oder die Besserwisser auf der Straße halten sich auch nicht lang mit ihren Aussagen zurück. Auch Trainer, die diese oder jene Methode immer schon so gemacht haben, können dich dabei auch ziemlich verunsichern.
Sätze, wie „du musst dich nur richtig durchsetzen“ oder „du musst deinem Hund zeigen, wer der Chef ist“ höre ich immer noch sehr oft und die Mythen halten sich hartnäckig.
Dein Bauchgefühl sagt dir vielleicht schon, dass sich das nicht richtig anfühlt. Du bist eigentlich nicht der Typ, der gerne Gewalt oder andere strafende Maßnahmen anwendet. Eigentlich möchtest du auch keine Wasserflasche einsetzen oder deinen Hund ständig anschreien müssen. Doch dann machst du es schließlich doch, weil du deinem Trainer vertraust und er schon wissen muss, was er tut. Und im Fernsehen ist es irgendwie auch normal, den Hund in die Seite zu hauen, Leinenruck anzuwenden oder auch Körperblocks anzuwenden.
Die Geschichten rund um das Thema „Dominanz“ und auch „Strafe“ ist bereits sehr gut wissenschaftlich erforscht worden. Es ist nicht notwendig, Wasserflaschen, Wurfscheiben, Leinenruck oder andere strafende Maßnahmen einzusetzen. Es geht auch anders. Wohlwollend. Fair. Nett.
Hunde sind sehr soziale Lebewesen. Kein anderes Tier ist so eng an uns gebunden wie der Hund. Er begleitet uns intensiv durch den Alltag. Es liegt dabei an uns, ihm fair zu erklären welche Verhaltensweisen für uns unerwünscht sind und welche nicht. Und dass, obwohl es aus Sicht des Hundes nicht immer sinnvoll erscheint das Verhalten zu zeigen, was wir möchten. Schließlich wollen wir doch einen Sozialpartner an unserer Seite – keinen Roboter. Einen Freund, der mit uns gerne zusammenarbeitet, der uns an „seiner Welt“ teilhaben lässt und motiviert ist. Einen Partner, der uns vertraut, dem wir Sicherheit geben. Einen Hund, den wir verstehen und der auch uns versteht, obwohl wir nicht dieselbe Sprache sprechen. Wir möchten doch Verständnis für ihn haben, weil wir wissen, dass Verhalten immer eine Funktion hat und er uns nicht ärgern möchte.
Dein Bauchgefühl hat dir bereits gesagt, dass sich die Methoden, die auf Strafe basieren nicht gut anfühlen. Es geht auch anders. Bedürfnisorientiert & fair… weil Hunde zur Familie gehören!
„Gewalt beginnt dort, wo Wissen endet“ Dr. rer nat Ute Blaschke-Berthold